Die vor acht Jahren eingerichtete Gedenkstätte für Sternenkinder auf dem Hollager Friedhof wurde auf Initiative der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) St. Josef Hollage sowie den Frauen der Evangelisch-lutherischen Andreaskirchengemeinde neu gestaltet.
„Es hatte keinen schönen Rahmen mehr“, erläuterte Agnes Tegeler vom KDFB den Ansatz der Frauen anlässlich eines Ortstermins am Dienstag (20 Mai). Des Weiteren sei es um eine einfachere Pflege gegangen. „Wir fanden es unwürdig für die Eltern, die hier eine Anlaufstelle zum Trauern haben“, ergänzte Angelika Menke, Vorsitzende der kfd. Mit ihrem Anliegen seien sie bei der Gemeinde Wallenhorst auf offene Ohren gestoßen. So wurden die Vorstellungen der Frauenverbände für die Gestaltung der Gedenkstätte durch Bauhofmitarbeiter Alois Wächter und sein Team umgesetzt. Die Anlage sei rückwärtig mit einer Hecke begrenzt und mit Golderdbeeren (Waldsteinia fragarioides) als Bodendecker bepflanzt worden, erläuterte die Vertreterin der Andreaskirchengemeinde Angelika Bayer das Konzept. „Die Pflanzen haben kleine sternförmige Blüten“, beschrieb sie die symbolische Anlehnung an die Gedenkstelle für Sternenkinder. Ferner sei ein kleiner Weg bis zum Gedenkstein gepflastert worden.
Bürgermeister Ulrich Belde überzeugte sich nach Fertigstellung der Arbeiten persönlich vom Ergebnis und dankte den ehrenamtlich engagierten Frauen, die sich wöchentlich um die Pflege der Gedenkstätte kümmern. „Als Träger des Friedhofs halten wir es für angemessen, hier unseren Dank zu äußern“, sagte Belde mit Blick auf das Engagement, das weitestgehend im Verborgenen ablaufe. Die Sternenkinder-Gedenkstätte greife ein Thema auf, das bei den betroffenen Eltern großen Schmerz auslöse, so Belde. Daher sei es wichtig und richtig, dass die Frauen sich so gut um die Pflege der Anlage kümmerten.
Zum Hintergrund: Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben. Der poetischen Wortschöpfung liegt die Idee zugrunde, Kinder zu benennen, die den Himmel erreicht haben, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften. Der Begriff Sternenkinder richtet - im Gegensatz zu Begriffen wie Fehlgeburt und Totgeburt - den Fokus auf das Kind selbst. Er berücksichtigt die intensive Bindung, die vor allem viele Mütter und Väter bereits zum ungeborenen Kind entwickeln, sowie die oft intensive und langanhaltende Trauer, die dessen Tod verursacht. (Quelle: Wikipedia)
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