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Straße frei für Kröte und Co.

Statt totgefahrener Frösche gesperrte Straßenabschnitte und kleine Umwege

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Wenn die Temperaturen wieder milder werden, verlassen die Amphibien ihre frostfreien Winterverstecke und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. In Wallenhorst sind sie dabei dank Körtenzäunen und einiger gesperrter Straßen besonders sicher.

Die Wanderzeit der Amphibien dauert bis in den April hinein. Der Weg der Kröten, Frösche und Molche zu ihren angestammten Laichgewässern führt in vielen Fällen über ein todbringendes Hindernis: Straßen durchkreuzen die Wanderwege. Bei einer Kriechgeschwindigkeit von oft nur 20 Metern pro Stunde haben die Tiere keine Chance gegen den Tod auf vier Rädern.

Schutz vor den Autoreifen können die sogenannten ”Krötenzäune” bieten. Freiwillige Helfer kontrollieren die Zäune früh morgens und bringen die Tiere in Eimern sicher über die Straße.
In Hollage-Brockhausen stellt die Ortsgruppe des BUND seit 16 Jahren in Zusammenarbeit mit Udo Stangier, dem Umweltbeauftragten der Gemeinde, einen etwa 350 Meter langen Krötenzaun auf. Die Betreuung eines solchen Amphibienschutz-Zaunes umfasst fast einen Monat.
Seit 2003 stellen die ehrenamtlichen Naturschützer außerdem einen rund 330 Meter langen Schutzzaun in Rulle an der Straße „Haster Berg” auf. Für dieses Projekt sucht der BUND weiterhin interessierte Betreuer. Wer mitmachen möchte, sollte sich bei Ulla Feldmann unter Tel. (05407) 854 955 melden.
Zusätzlich sperrt die Gemeinde seit 19 Jahren im Frühjahr nachts an den Hauptwandertagen einige Straßen. Im Nettetal verläuft im Bereich der Straßenkreuzung von „Garthauser Reihe”, „Nettetal” und „Anne Wiewellen” die Hauptwanderroute von sieben Amphibienarten. Diese laufen in der Dunkelheit direkt zu ihren Laichgewässern, die rund um den Hof Pohlkötter liegen.

In Hollage, Lechtingen und Wallenhorst werden einige weniger wichtige Straßen im Außenbereich ganztägig gesperrt. Davon sind keine direkten Anlieger betroffen, zudem wurden Umleitungen von wenigen Hundert Metern Umweg eingerichtet. Die Gemeinde Wallenhorst bittet die Autofahrer, diese Sperrungen nicht zu missachten. Ein Beiseite-Räumen der Straßenschilder ist ein Eingriff in den Straßenverkehr und keine Bagatelle.