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Starke Gesichter einer verdrängten Krankheit

Ausstellung "Living positively with AIDS" im Wallenhorster Rathaus eröffnet

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Ein Krankheit, die in einigen Ländern der Erde über 20 Prozent der Menschen zwischen 15 und 49 Jahren betrifft, eine Krankheit, die als Pandemie gilt und unheilbar ist – eine solche Krankheit darf eigentlich nicht aus dem öffentlichen Blickpunkt geraten. „Und doch haben wir AIDS weitgehend vergessen, oder besser, verdrängt“, sagte Bürgermeister Ulrich Belde am Donnerstag (15. Juli) zur Eröffnung der Fotoausstellung „Living positively with AIDS“ im Wallenhorster Rathaus.

Die Ausstellung zeigt 30 Bilder, die Fotograf René Gwis im Oktober 2009 in Soroti in Nordost-Uganda aufgenommen hat. Zu sehen sind kranke und gesunde, infizierte und nicht infizierte Menschen ebenso wie Kinder, deren Eltern an AIDS gestorben sind.

„Auf diesen Bildern bekommt AIDS ein Gesicht – und es ist kein durchweg trauriges, leidendes Gesicht, sondern wir sehen Menschen, die ihr Schicksal mit Würde und Stärke tragen und in die eigenen Hände nehmen, die die Hoffnung am Leben halten und an Andere weitergeben“, führte der Bürgermeister aus. Wenn diese Menschen so voller Kraft und Würde mit AIDS lebten, dann dürfe man selbst in allem Wohlstand und mit aller Gesundheitsversorgung diese Krankheit erst recht nicht verdrängen.

Organisiert hat die Ausstellung die Aidshilfe für Afrika e.V. aus Osnabrück, dessen Vorsitzende Dr. Gertrud Lenzen rund 45 Gäste zur Ausstellungseröffnung begrüßte. Der 2005 gegründete Verein unterstützt eine Gesundheitsstation in Soroti. Konkret stellt er dringend benötigte Medikamente und Laborausstattungen bereit. Auch Hilfen zur Existenzgründung und -sicherung wurden gewährt.

Inhaltlich führte der Fotograf selbst in die Ausstellung ein. Ihm seien in Uganda vor allem Lebensfreude und Lebenswille der Menschen aufgefallen, sagte René Gwis. Der Kontrast zwischen dieser positiven Einstellung und den dortigen Lebensbedingungen sei beeindruckend, ebenso die Unbeschwertheit der Kinder.

Gemeinsam mit dem Publikum unternahm die stellvertretende Vereinsvorsitzende Christine Kaiping einen ersten Rundgang durch die Ausstellung. Sie stellte einige besonders eindringliche Fotos vor und erläuterte sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen in Soroti.

Nach der Marienkirche und dem Lutherhaus in Osnabrück ist Wallenhorst die dritte Station dieser Ausstellung. Sie wird bis einschließlich zum 27. August zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen sein: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Spende für die Arbeit der Aidshilfe für Afrika e.V. ist willkommen.