Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen bringt das Hilfetelefon 08000 116016 das Thema auf die öffentliche Tagesordnung. Am Mittwoch (25. November) wird dazu auch in Wallenhorst die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“ wehen.
„Jede vierte Frau ist in Deutschland von häuslicher Gewalt betroffen“, erläutert Kornelia Böert. Durch die Isolation aufgrund der Corona-Pandemie eskaliere die Gewalt in Paarbeziehungen noch schneller und die Gefahr für Frauen in gewalttätigen Beziehungen steige drastisch. Betroffene Frauen könnten dem gewalttätigen Partner in Zeiten von Quarantäne nicht entkommen und hätten weniger Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen, so Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte.
Nicht wegsehen, nicht schweigen
Gewalt drohe Frauen oft gerade dort, wo sie sich besonders geborgen fühlen sollten: zu Hause. „Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen“, ruft Böert dazu auf, bei Anzeichen auf Gewaltanwendung nicht wegzusehen oder zu schweigen. Bitte geben Sie die Hilfenummer weiter: 08000 116016.“ Viele betroffene Frauen würden sich schämen und es falle ihnen schwer, über das Erlebte zu reden. „Bitte unterstützen Sie uns dabei, das Hilfetelefon noch bekannter zu machen, damit mehr Frauen wissen, wohin sie sich wenden können.“ Informationen und Hilfsangebote stünden auch auf der Internetseite hilfetelefon.de zur Verfügung.
Gewalt gegen Frauen sei bis heute die häufigste Menschenrechtsverletzung, erklärt Böert. „Sie findet in unterschiedlichen Formen in verbaler, emotionaler, in psychischer, finanzieller und körperlicher Nötigung alltäglich und mitten unter uns statt.“
Aktionen in den Apotheken
„Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, versammeln sich in Stadt und Landkreis Osnabrück jedes Jahr um den Aktionstag zahlreiche Einrichtungen und Initiativen und verteilen auf den Straßen kleine Give Aways an Passantinnen und Passanten. Diese Werbegeschenke greifen das Thema Gewalt auf und machen auf regionale Hilfsangebote aufmerksam“, berichtet Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte. Leider müssten diese Straßenaktionen in diesem Jahr jedoch pandemiebedingt ausfallen.
Um dennoch auf das Thema Gewalt hinzuweisen und Möglichkeiten der Unterstützung aufzuzeigen, würden die Give Aways stattdessen am 25. November über die Apotheken in Stadt und Landkreis Osnabrück verteilt. Die Apotheken seien auch in der Corona-Krise stark frequentiert. So könnten viele Bürgerinnen und Bürger zum Thema häusliche Gewalt informiert werden. „Die beteiligten Apotheken und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hier einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt in Familien.“