Zum Schauplatz des internationalen Spitzensports wird die Gemeinde Wallenhorst wieder von Freitag bis Sonntag (29. bis 31. Juli) als Gastgeberin der Internationalen Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren. Dabei ist die zwei Wochen vor der Bahn-Weltmeisterschaft der Junioren stattfindende Rundfahrt ein wichtiger Ausdauertest für die angehenden Profis.
Die aus vier Rennen bestehende Juniorenrundfahrt wurde 1994 als Ableger der Niedersachsen-Rundfahrt der Profis initiiert. Sie findet seitdem am letzten Juli-Wochenende als vierteilige Prüfung statt, seit 2001 in Wallenhorst. Dort wird sie im Rahmen der World-Circuit-Serie der Junioren als Etappenrennen der Kategorie 2.1 ausgetragen. Veranstalter sind der Verein Internationale Niedersachsen-Rundfahrt e.V. (INR) und die Gemeinde Wallenhorst.
In diesem Jahr gehen 120 Fahrer aus neun Nationen in Sechserteams an den Start. Auf sie wartet eine Strecke mit der Gesamtlänge von 283,6 Kilometern.
Los geht’s am Freitag nach Einschreibkontrolle und Vorstellung der Fahrer um 18 Uhr mit dem Straßenrennen über 66,3 Kilometer. Das Finale wird gegen 19.33 Uhr erwartet, ebenso wie der Start auf der Großen Straße.
Am Samstag sind bei einem Einzelzeitfahren über 8,8 Kilometer die Tempobolzer gefragt. Ab 10 Uhr geht es im einminütigen Abstand von der Kreuzung Schmiedekamp / Im Alten Dorf nach Engter hin und zurück. Am Nachmittag steht ab 16 Uhr ein Straßenrennen über 94,2 Kilometer auf dem Programm. Der Zieleinlauf ist gegen 18.12 Uhr auf der Großen Straße geplant.
Ebenfalls auf der Großen Straße startet das Fahrerfeld am Sonntag (30. Juli) um 10 Uhr zur „Königsetappe” über drei Runden mit einer Gesamtdistanz von 114,3 Kilometer. Der Finalsprint wird gegen 12.43 Uhr die Rundfahrt in allen Ergebnissen entscheiden. Anschließend werden Tagessieger und Gesamtsieger geehrt und den Siegern der Wertungsklassen die Trikots übergestreift.
Das niedersächsische Terrain bevorzugt allgemein Sprinter und Tempobolzer. So fanden sich in den Siegerlisten vorrangig Fahrer dieses Kalibers, zum Beispiel Thor Hushovd, Edvald Boasson Hagen (beide Norwegen), Thomas Lövkvist (Schweden), die Belgier Stijn Devolder und Philippe Gilbert, Kim Kirchen (Luxemburg), Peter Velits (Slowakei) oder Blel Kadri und Cyril Gautier (beide Frankreich). Aus Deutschland sorgten Torsten Nitzsche, Sebastian Lang, Heinrich Haussler, Marcus Burghardt, Gerald Ciolek und Tony Martin für Furore.
Diesmal sind die bundesdeutsche Equipe ebenso dabei wie die internationalen Mannschaften aus Belgien, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz. Zu den Startern der acht deutschen Landesverbandsmannschaften zählen die Kandidaten für die Straßen-WM der Junioren, die zeitgleich mit den Titelkämpfen der Profis Ende September in Dänemark stattfindet.
Einer der bekanntesten Starter in Wallenhorst ist nach seinem Soloauftritt beim Frankfurter 1.-Mai-Klassiker durch den Taunus sicher Rick Zabel, Sohn der Sprintlegende Erik Zabel. Seine Nationalmannschaftsgefährten Silvio Herklotz (Berlin) und Ruben Zepuntke (Düsseldorf), der vorjährige Bergkönig der Rundfahrt, haben 2011 ebenfalls schon internationale Achtungserfolge gefeiert.
Aus dem Starterfeld ragt auch der Niederländer Maarten van Trijp heraus, der für das belgische Team Avia startet. Auf Grund ihrer Zeitfahrqualitäten gehören auch Mads Würtz-Schmidt (Dänemark), Marcus Fålum-Karlsson (Schweden) und Martijn Degreve (Avia Team) zum erweiterten Favoritenkreis. Interessant ist zudem das Abschneiden der Fahrer der niedersächsischen Landesverbandsmannschaft, die in diesem Jahr bisher stark aufgetreten sind.
Obwohl der Junioren-Radsport dopingsauber ist, findet er mit Ausnahme einiger langjähriger verlässlicher Partner nur schwer Sponsoren. Daher müssen alle Teams Startgeld zahlen, und ein Drittel der Teams trägt zudem die Quartierkosten in den Jugendherbergen selbst.
Am Rande des Rennens können die Besucher wieder ein von Sprenger und Brünink gestiftetes Fahrrad gewinnen. Ebenso steht der Fotowettbewerb, veranstaltet von Foto Speckmann und der Gemeinde Wallenhorst, wieder auf dem Programm. Auf die besten Hobbyfotografen warten attraktive Preise.