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Im frischen Zustand kaum genießbar

Baum des Jahres 2013 in Lechtingen gepflanzt

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„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther einst gesagt haben. Ob Bürgermeister Ulrich Belde ähnliche Gedanken hegte, als er am Freitag (13. Dezember) gemeinsam mit Franz-Josef Albers vom Verein Windmühle Lechtingen e.V. und dem Umweltbeauftragten Udo Stangier einen Wildapfel pflanzte, ist hingegen nicht überliefert. Der Baum – auch Holzapfel genannt – darf sich mit dem Titel „Baum des Jahres 2013“ schmücken. Er ergänzt an der Mühlenstraße die von den Mühlenfreunden angelegte Halballee, die künftig weiter ausgebaut und an die Lechtinger Windmühle heran geführt werden soll.

Die Gattung der Äpfel (Malus) gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist mit etwa 25 echten Arten und zahlreichen Kreuzungen und Kultursorten in der nördlichen, gemäßigten Zone der Erde beheimatet. Der Wildapfel (Malus sylvestris) ist die einzige Malus-Art, die in Mitteleuropa heimisch ist und gehört zu den Stammarten des Kultur- oder Gartenapfels (Malus domestica).

Er ist eine Halbschattenbaumart und wächst nur recht langsam. Der bis zu zehn Meter hohe Baum besitzt flache Wurzeln, die ausgedehnt und reich verzweigt sind. Der Wildapfel kann bis zu 100 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser von 45 cm erreichen. Von April bis Mai erscheinen seine rosa-weißen Blüten auf kahlen Blütenstielen. Die Früchte reifen von September bis Oktober. Anders als jeder Kulturapfel hat die Wildform keine Stielgrube und ist deshalb fast kugelrund. Im frischen Zustand sind die herbsaueren Äpfel kaum genießbar, können aber gedörrt oder gekocht gegessen werden.

Den Baum des Jahres bestimmt jährlich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Sie will damit die heimischen Baumarten ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dazu schenkt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück seit 22 Jahren den kreisangehörigen Städten und Gemeinden je einen Baum des Jahres pro 5.000 Einwohner. Die 24.000-Einwohner-Gemeinde Wallenhorst erhielt somit vier Wildapfelbäume. Die übrigen drei Exemplare stehen am Heimathaus Hollager Hof sowie auf der Obstwiese an der Hofstelle Duling.