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Für eine bessere Zukunft von Frauen und Männern

Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte nahm an Bundeskonferenz in Warnemünde teil

Mitteilung von

Die 23. Bundeskonferenz kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen mit dem Titel „Gleichstellungsarbeit 3.0“ hat von Sonntag bis Dienstag (6.-8. September) in Rostock-Warnemünde unter großer Beteiligung niedersächsischer Gleichstellungsbeauftragter stattgefunden. Die wesentlichen Forderungen der Konferenz lauteten: „Flüchtlingsfrauen brauchen besondere Unterstützung“, „freigewordene Bundesmittel sollen für Kitaausbau eingesetzt werden“ und „bessere Rahmenbedingungen für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte“.

Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, eröffnete die Konferenz und lobte: „Ich schätze die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten sehr. Ohne Sie wäre vieles nicht möglich. Aktuell ist die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen eine der größten Herausforderungen vor Ort. Besonders die Frauen und Kinder, die bei uns ankommen und Schutz suchen, sind durch Krieg und Gewalt schwer traumatisiert. Ich begrüße es sehr, dass Sie sich vor Ort dafür stark machen, dass auf die Bedürfnisse dieser Frauen so gut es geht Rücksicht genommen wird. Dazu gehört eine angemessene Unterbringung ebenso wie der Zugang zu speziellen Beratungsangeboten. Dies ist nur ein Beispiel, wie sehr Ihre Arbeit gebraucht wird. Sie unterstützen, wo Frauen ganz konkrete Hilfe suchen.“
 
Frauen und Mädchen fliehen untern anderem, weil sie in vielen Ländern als Teil der Kriegsführung vergewaltigt werden. Auch auf der Flucht werden sie häufig Opfer sexueller Gewalt. „Sie brauchen in Deutschland besondere Hilfesysteme, um die erlebten Traumata zu bewältigen“, so die Teilnehmerinnen der Bundeskonferenz. „Sie brauchen Schutz vor Gewalt und vor sexuellen Übergriffen in Gemeinschaftsunterkünften, und sie brauchen Bildungsangebote, die unter anderem berücksichtigen, dass viele von ihnen nicht lesen und schreiben können. Und sie brauchen niedrigschwellige Angebote zur Gesundheitsversorgung.“

Die Teilnehmerinnen der Bundeskonferenz forderten, die freiwerdenden Mittel aus dem Betreuungsgeld in den Ausbau der Kindertagesstätten fließen zu lassen. Moderne Familienpolitik brauche eine gute Infrastruktur der Kinderbetreuung. Fehle sie vor Ort, führe dies dazu, dass vor allem Mütter beruflich zurücksteckten. Die Folgen: Fachkräftemangel, schlecht bezahlte Minijobs, niedrige Renten, Altersarmut. Das könne nur durch mehr Kitaplätze und eine gerechtere Arbeitsteilung zwischen Männer und Frauen verhindert werden. „Immer mehr Väter wollen weniger arbeiten, sie wollen mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen“, so die Vorstandsfrauen der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros in Niedersachsen (lag).

Gleichstellungsbeauftragte sollen die ganze Palette der gesamtgesellschaftlich wichtigen gleichstellungspolitischen Themen abdecken, dabei fachlich immer auf dem neuesten Stand sein und nachhaltig dafür sorgen, dass Gleichberechtigung vor Ort umgesetzt wird. „Das Profil der Arbeit einer Gleichstellungsbeauftragten entspricht dem einer Managerin und damit einer Führungsposition!“, betonten die Konferenzteilnehmerinnen.  Mit ihrer Arbeit förderten sie eine gleichberechtigte Gesellschaft. Dadurch erhöhe sich der wirtschaftliche Erfolg für alle. „Daher sollten die Gleichstellungsbeauftragten mit ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden“, forderten die Teilnehmerinnen der Bundeskonferenz.