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Erster Schritt zur Partnerschaft

Besuch von Alexanderschülern am Gimnazjum nr 12 im. Sybiraków im polnischen Olstzyn / Gegenbesuch im September geplant

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„Eine solche Begegnung ist noch einmal ein ganz anderes Erlebnis als eine Klassenfahrt, ein größeres Wagnis, aber es entstehen auch ganz andere Kontakte.“ So bilanziert Lehrer Michael Hoffmann den Besuch von 15 Jugendlichen der Alexanderschule Wallenhorst im polnischen Olstzyn. Von Donnerstag bis Mittwoch (3. bis 9. Mai) waren die Neunt- und Zehntklässler in den Familien Gleichaltriger zu Gast, lernten sich kennen und erlebten ein abwechslungsreiches Programm.
Der Kontakt zum dortigen Gimnazjum nr 12 im. Sybiraków entstand über dessen Deutschlehrer Jacek Sulkowski. Er stammt aus Stawiguda, das zum Landkreis Olsztyn gehört und seit zehn Jahren Wallenhorsts Partnergemeinde ist. Auf seine und Hoffmanns Initiative streben die Schulen nun eine feste Partnerschaft an.

Dafür legte die jetzige Begegnung, die die Lehrkräfte beider Seiten bei einem Treffen im März vorbereitet hatten, den Grundstein. Das Interesse der Wallenhorster war groß: 30 Jugendliche bewarben sich bei der Arbeitsgemeinschaft „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ auf die vorhandenen Plätze. Die Teilnehmer wurden nach von den Schülern mit erarbeiteten Kriterien ausgewählt.

Finanziell gefördert haben die Begegnung das Deutsch-Polnische Jugendwerk, der Landkreis Osnabrück und die Gemeinde Wallenhorst mit Zuschüssen. Sinnvoll eingesetzt wurden diese allemal. Um den Schülern das Kennenlernen in ungezwungenem Rahmen zu erleichtern, standen neben lockeren Aktivitäten wie Bowling und einer Stadtrallye unter anderem touristische Ziele auf dem Programm. Vor allem die Marienburg beeindruckte die Gäste sehr.

Die programmatischen Schwerpunkte der gastgebenden Schule – Fußball und Tanz – lernten die Deutschen in Workshops kennen. Dabei nahmen sie neben vielen Gemeinsamkeiten durchaus auch Unterschiede zwischen ihrem eigenen und dem polnischen Alltag wahr. So seien die polnischen Lehrer viel mehr Autoritätspersonen, insgesamt gehe es für die polnischen Jugendlichen strenger zu.

Nichtsdestotrotz konnten die deutschen Schülerinnen und Schüler punkten. „Ihr gutes Benehmen haben die Gastgeber ausdrücklich hervorgehoben“, lobt Schulleiter Thomas Behning.

Ebenso zufrieden wie er sowie die begleitenden Lehrkräfte Michael Hoffmann, Hale Ünlü-Lachnitt und Sabine Grothe sind Marvin Aistermann, Jennifer Hörnschemeyer, Saskia Langemeyer und Max Mudder mit der Begegnung. „Die Gastfreundschaft war toll“, findet Marvin.

Einleben müssen habe man sich in den Familien – auch die Lehrer waren privat untergebracht – zwar schon. Schließlich seien beispielsweise Bockwürste zum Frühstück für Deutsche eher ungewohnt. Auch die Kommunikation sei am Anfang eine Herausforderung gewesen. Aber dank der großen Gastfreundschaft und dank Englisch – der „offiziellen“ Sprache dieser Begegnung – habe es schon bald funktioniert. „Außerdem sprechen die Polen wirklich gut Deutsch“, hat Max erlebt.

Wie hoch die Polen die Zusammenarbeit mit der Alexanderschule schätzen, zeigt sich unter anderem daran, dass das Gimnazjum nr 12 mit diesem Kontakt wirbt. Daran will auch die Alexanderschule weiter arbeiten, zunächst beim Gegenbesuch im September. Jennifer und Saskia werden nach ihrem Schulabschluss dann zwar nicht mehr dabei sein. In Kontakt bleiben wollen sie mit ihren polnischen Gastgeberinnen aber trotzdem in jedem Fall – genauso, wie es bei einer echten und lebendigen Partnerschaft sein soll.